Die Guffel mit den zwei Ohren wird 100
Anno 1923 gab es das erste eigene Motorrad von den Bayerischen Motoren Werken. Das grundlegende Konzept dieser, R 32 genannten, Maschine lebt auch nach einem Jahrhundert BMW-Motorräder noch: Ein längs eingebauter zwei Zylinder-Boxermotor, der das Hinterrad über eine Welle antrieb und nicht wie bei den meisten Motorrädern über einen Zugmitteltrieb. Kette und Riemen gibt es zwar mittlerweile bei BMW ebenfalls, doch ist die Beliebtheit von Boxer und Kardan ungebrochen. Und so verkörpern die beiden Jubiläumsmodelle natürlich diese Bauweise: eine R nineT und eine R 18 mit reichhaltiger Sonderausstattung und jeweils auf exklusive 1923 Exemplare limitiert.
Als das Jahrhundert BMW-Motorräder, dass sich nächstes Jahr vollendet, begann, waren die Bayerischen Motorenwerke beileibe kein Newcomer mehr. Zwar nicht mit Motorrädern, aber doch mit anderen Motoren, speziell Flugzeugmotoren, hatte man sich schon längst einen Namen gemacht. Nach dem Ersten Weltkrieg war es für deutsche Firmen aber verboten, Flugmotoren zu bauen.
Der Beginn von einem Jahrhundert BMW-Motorräder
Neben anderen „bodenständigen“ Motoren bauten die Bayern unter dem Namen Bayern Motor einen – für damalige BMW-Begriffe – kleinen Boxermotor. Der wurde als Einbaumotor verkauft und in so manchem Motorrad einer der damals so zahlreichen Marken verbaut. Dann kam die Idee, auch gleich ein ganzes Motorrad zu bauen. Und so begann das erste Jahrhundert BMW-Motorräder mit der R 32. Sie besaß einen Boxermotor, der aus dem Bayern Motor weiterentwickelt worden war.
Die Urahnin der aktuellen Boxermodelle von BMW war noch nach damaliger Sitte und Brauch seitengesteuert, besaß also stehende Ventile. Der Kardan war eigentlich auch noch keiner: Bei dem, wie damals üblich, ungefederten Hinterrad tat es eine starre Welle. Doch der prinzipielle Gedanke war der gleiche. Der echte Kardan wurde dann erforderlich, als es das erste Modell mit gefederten Hinterrad gab. Auch die stehenden Ventile wurden durch hängende abgelöst und irgendwann wanderten auch die Nockenwellen in die Zylinderköpfe.
Totgesagte leben länger
Das Schicksal von Harley-Davidson – das Motorrad einer Generation zu sein und mit ihr zu sterben – vermied BMW durch Diversifikation: Modelle mit Reihenmotoren, mit Riemen- und Kettenantrieb wurden entwickelt. Und eigentlich sollte der Boxer sterben, doch das ließen wohl die eingefleischten Fans nicht zu. Die Boxermodelle verkaufen sich alle Mal gut. Und sicherlich nicht nur an alte Knacker. Und so redet der bayerische Boxer auch nach einem Jahrhundert BMW-Motorräder als zeitgemäßes Triebwerk sein Wörtchen in den Zulassungsstatistiken mit.
Die Sondermodelle zum ersten Jahrhundert BMW-Motorräder
Und natürlich sind die beiden Jubiläums-Sondermodelle alle beide Boxer und zwar aus dem Klassiker-Programm: Die R nineT und das Flaggschiff R 18 wurden mit exklusiven Details noch edler gemacht, als sie es sowieso schon sind.
BMW-Limerick:
Man findet in so manch‘ alter Quelle
Fokko
Die Kunde über die BMW, die Schnelle:
Dass seit sie geboren,
Sie schon hat die zwei Ohren
Und statt Zugmitteltrieb eine Welle.
Chrom spielte im Motorradbau lange Zeit eine wichtige Rolle als Beschichtung für metallische Teile. Auch bei BMW. In den Siebzigern glänzten – im wahrsten Sinne des Wortes – heute legendäre Maschinen von BMW mit hochwertig verchromten Teilen. Und so harmoniert auch bei der BMW R nineT 100 Years sowie bei der BMW R18 100 Years Chrom mit der klassischen Motorradfarbe schwarz.
Ein Schneller und ein Dampfhammer
Die beiden klassischen BMWs stellen zwei Spielarten der Boxertechnik von BMW dar. Natürlich besitzt die RnineT 100 Years den 109 starken 1200er des Serienmodells. Er kommt hier mit dem Option 719 Frästeile-Paket, das auch sonst als Sonderausstattung erhältlich ist.
Die R18 zum ersten Jahrhundert BMW-Motorräder besitzt den Dampfhammer des Serienmodells mit seinen 1800 cm³ Hubraum und 91 PS. Er ist in einem Rahmen verbaut, der optisch dem gleichen Konzept folgt wie das Sondermodell der R nineT. Beide Modelle besitzen zudem zweifarbige Sitzbänke in Schwarz und Ochsenblut mit hochwertiger Rautenprägung.
Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag lieber BMW-Boxermotor. Möge dir ein weiteres Jahrhundert BMW-Motorräder beschieden seien!
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