Letztes Jahr überraschte Milwaukee ja mit einer Reiseenduro, der Harley-Davidson Pan America. Mittlerweile kommt von diesem Motorrad bereits das zweite Modell heraus. Dabei wurden einige ärgerliche Kleinigkeiten beseitigt, die der Erstling noch aufwies.
Die Motorräder von Ducati haben bei uns zwar keinen großen Marktanteil, befinden sich aber derzeit im Aufwind. Wenn es die Marke als Motorradhersteller auch noch nicht so lange gibt wie andere, ist sie doch eine Traditionsmarke. Wenn man so will, gehört Ducati so wie Laverda, Moto Guzzi und MV Agusta zu den klassischen Italienerinnen. Schon seit vielen Jahren gibt es bei Ducati eine technische Besonderheit – die desmodromische Ventilsteuerung.
Die Firma Ducati gibt es schon ähnlich lange wie BMW und Moto Guzzi. Motorräder von Ducati aber erst seit den vierziger Jahren. Begonnen hat es 1926 mit elektronischen Bauteilen für Radios. Nach dem Krieg versuchte sich Ducati zunächst an einem Fahrradhilfsmotor. Schon bald kamen aber auch komplette Motorräder hinzu.
Radios und Motorräder von Ducati
1953 wurden die beiden Geschäftsbereiche Elektronik und Motorräder in zwei eigene Firmen aufgeteilt. Konstruktion und Fertigung der Motorräder von Ducati fanden schon damals in Bologna statt, was ich bis heute nicht geändert hat.
Das erste Motorrad aus Bologna war die Ducati 60. Sie besaß eine verbesserte Version des Fahrradhilfsmotors, ein Dreiganggetriebe und einen Starrrahmen. Größere Motorräder folgten. Zunächst waren die Motorräder von Ducati aber mit stehenden Einzelindern motorisiert. Wie auch bei den deutschen Motorradmarken baute man kleine, einfache Motorräder, um den kleinen Mann zu motorisierten, der sie noch kein Auto leisten konnte. Daneben war Ducati aber auch bereits im Rennsport aktiv.
Der zweite Motorradboom
Als auch in Italien Autos immer erschwinglicher wurden, waren die kleinen Motorräder der Fünfziger nicht mehr gefragt. Das Unternehmen aus Bologna überlebte jedoch und so konnten die Motorräder von Ducati beim zweiten Motorradboom durchstarten. Zunächst waren es noch die Einzylinder, mit denen Ducati auch im Rennsport erfolgreich war. Doch 1970 kam auch der bis heute für Ducati typische längs eingebaute Zweizylinder-V-Motor mit 90° Bankwinkel, der bis heute für die Marke typisch ist. 1974 endete dann die Produktion der Einzylinder.
Kurz vor dem V-Motor kam auch die desmodromische Ventilsteuerung, die bereits damals selten war und heute Alleinstellungsmerkmal von Ducati ist. Die Modelle mit V-Motor besaßen zunächst Königswellen als Nockenwellenantriebe wie es sie auch bereits ab 1955 in den Einzylindern gab. Ab 1977 verbaute Ducati jedoch Zahnriementriebe in der Steuerung.
Motorräder von Ducati heute
Mittlerweile gehört Ducati als Teil von Lamborghini zu Audi und damit zu VAG. Offenbar ist die traditionelle Motorradmarke unter diesem Dach gut aufgehoben. Die Motorräder von Ducati erfreuen sich derzeit steigender Beliebtheit. In Argentinien sind besonders die Scrambler beliebt. Aufgrund dessen und der hohen Einfuhrzölle für fertige Motorräder sollen diese ab Ende des Jahres im VW-Werk in Cordoba auch montiert werden.
Wenig bekannt ist vielleicht, dass Volkswagen und Ducati zusammengehören. Über die Audi AG gehört die legendäre italienische Motorradmarke Ducati schon seit einiger Zeit zum VAG-Konzern. Aktuell sollen die Scrambler-Modelle von Ducati nun auch im argentinischen Volkswagenwerk gebaut werden. Hintergrund ist offensichtlich, dass diese Motorräder in Argentinien recht beliebt sind.
Das Beherbergungsgewerbe hat offenbar seit einiger Zeit die Motorradfahrer als Zielgruppe erkannt. Viele Hotels lassen sich seit einiger Zeit als Motorradfreundliche Hotels zertifizieren. Motorradurlaub und Hotelübernachtung sind heute kein Gegensatz mehr.
Gestern habe ich es also tatsächlich geschafft, mir die Jausenstation Altenberg anzuschauen. Ich wollte ja schon vor zwei Wochen dorthin, was dann aber eine Regenwand verhindert hat, die ausgerechnet aus dieser Richtung kam. Gestern also mal nix Ställe, nix Bikerresidenz zum Löwen. Schwäbischer Wald, nördlich des Kochers in der Mitte von Nirgendwo – zur Jausenstation am Ende des Universums.