Wie aus alten Tagen…
Ein Retro-Bike, das an die Tage erinnert, als japanische Motorräder bei uns unerhört und neu waren, ist die Honda CL 500. Hinter der nostalgischen Anmutung dieses Scramblers steckt natürlich zeitgemäße Technik. Als Herz schlägt ein Triebwerk aus altbewährter Familie – ein Twin mit einem halben Liter Hubraum – im neu konstruierten Gitterrahmen aus solidem Stahlrohr.
Natürlich sind auch die heutigen Bikes schön und interessant. Und es gibt allerhand Auswahl mit Bauweisen wie SuperMoto, Streetfighter, Chopper, Cruiser… Doch mancher Biker – und sicher nicht nur solche, die schon länger jung sind – wünscht sich ein Motorrad, das so aussieht, wie ein Motorrad eben mal ausgesehen hat. Das haben einige Motorradhersteller erkannt und bieten neben Maschinen in aktuellen Bauweisen auch klassische Modelle an.
Natürlich dürfen da die japanischen Hersteller nicht fehlen. Die Großen Vier haben bei uns mittlerweile ja auch schon lange Tradition. Unter den legendären Motorrädern finden sich daher längst auch Japanerinnen wie die Honda CB 750 Four, der Wasserbüffel von Suzuki und die Kreissägen von Kawasaki. Kein Wunder also, dass auch japanischen Motorradmacher in die Kiste mit den Designs der alten Zeiten greifen. Heraus kommen dann Motorräder, deren Aussehen auch Gnade in den Augen mäkeliger alter Knacker finden, wie ich einer bin.
Und so gefällt mir natürlich das neueste Produkt in dieser Richtung aus dem Hause Honda, die Honda CL 500 recht gut. Nächstes Jahr sollte auf den Markt kommen und vorgestellt wurde sie bereits in diesem Herbst.
Bewährtes Triebwerk in der Honda CL 500
Zwar gilt der alte Spruch, dass Hubraum durch nichts zu ersetzen ist, als durch noch mehr Hubraum, heute ganz besonders. Motorräder mit 750 cm³ oder einem Liter Hubraum zählen eher zur Mittelklasse. In den Tagen der CL 72 Scrambler – das sind ja tatsächlich schon 60 Jahre – war so etwas ein Bolide. Eine 500er allemal eine respektable Maschine und eine 250er wie die Honda CL 72 Scrambler durchaus ein richtiges Motorrad.
Unsere Ansprüche sind da gewachsen. Natürlich Retro, aber bitte doch mit etwas mehr Hubraum. So hat ja auch die Enkelin der alten BSA Goldstar deutlich mehr Topf unterm Tank, als ihr legendäres Vorbild. Und die Urenkelin der CL 72 Scrambler hat den Hubraum der Ahnin glatt verdoppelt. Der 500er Paralleltwin, der hier Dienst tut, stammt aus der bewährten CB 500-Familie.
Mit seinen 47 PS bewegt der klassische Jockel das Moped adäquat, zumal 43,4 Newtonmeter Drehmoment auch nicht eben von Pappe sind. Das reicht allemal für den Ausritt in die City oder auf die Landstraße und auch abseits der Straße wird man mit dem Maschinchen nicht verhungern. Andererseits dürfen auch Motorrad-Newbies mit 48 PS-Spaßbremse, dieses Moped legal bewegen. Was also will man mehr?
Ans Hinterrad kommt die Leistung über ein Sechsganggetriebe und eine kurze Hinterradübersetzung. Mit Assist/Antihopping-Kupplung ausgerüstet, lässt es sich gut schalten. Und auch beim fixen Runterschalten und gleichzeitigen Bremsen sollte das Hinterrad nicht so leicht ins Stempeln geraten.
Fahrwerk und Outfit
Vielleicht bleibt man ja wirklich als Motorradfahrer immer jung. Die Honda CL 500, die auch mir altem Knacker recht gut gefällt, ist laut Herstellerangaben eher für ein junges Publikum konzipiert. Dann hat die viel geschmähte „Jugend von heute“ aber durchaus einen gediegenen Geschmack. Auch erfreulich!
Der neu konstruierte Gitterrahmen aus Stahlrohr jedenfalls soll laut Honda den Fahransprüchen junger Leute entsprechen: tauglich sein für den Weg ins Geschäft, einen Abstecher ins Gelände, Wochenendtrips und die letzten Meter von der Straße an den Badestrand. Also ehrlich: Auch mich alten Knacker überzeugt dieses Konzept. O. k., vielleicht doch eher als Zweitmotorrad…
Fürs Gelände besitzt die Honda CL 500 natürlich ausreichende Federwege. Hinten eine Schwinge mit zwei Federbeinen und vorne eine 41mm-Telegabel. Beide Bremsen sind hydraulische Einscheiben-Bremsen und werden mit einem 2-Kanal-ABS dosiert.
Für gutes Sehen und Gesehenwerden sorgen Scheinwerfer, Rücklicht und Blinker in LED-Technik. Die nötigen aktuellen Informationen über die Betriebssituation des Mopeds liefert ein LCD-Display im Cockpit.
Ab nächstes Jahr wird das Bike dann in den vier Farben Candy Energy Orange, Matt Laurel Green Metallic, Candy Caribben Blue Sea und Matt Gunpowder Black Metallic zu haben sein.
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