Nicht gerade das Stilfser Joch, aber immerhin…
Ich habe ja das Glück, in einer Gegend zu wohnen, die wie für Motorradfahrer gemacht ist. Am Arsch der Welt im Dornenschlehengäu. Nicht nur, dass es auf dem Härtsfeld, dem Albuch und der Gerstetter Alb sowie im schwäbischen Wald jede Menge kleine, kurvige und bucklige Sträßlein gibt, es gibt auch schöne Ausflugsziele und nicht zuletzt die eine oder andere recht interessante Bergstrecke. Allesamt können sich zwar vom Anspruch her nicht mit Alpenpässen messen, aber zum Üben sind sie recht gut geeignet. Sehen wir uns also einmal die eine oder andere der Bergstrecken auf der Ostalb an.
Von Schwäbisch Gmünd zu interessanten Bergstrecken auf der Ostalb
Wenn man von Schwäbisch Gmünd über die Ostalb in die Gegend von Gerstetten bei Heidenheim fährt, kann man die eine oder andere interessante Bergstrecke in die Tour aufnehmen. Von Schwäbisch Gmünd fährt man zum Beispiel aus dem Remstal über den Furtlepass ins Lautertal nach Weißenstein (1) . Weiter in Richtung Göppingen kommt man nach Donzdorf (2). Hält man sich dort links, kommt man über eine interessante Bergstrecke hinauf nach Stötten (3).
Von dort geht’s hinunter nach Geislingen and der Steige (4) und von dort über die Weiler Steige nach Weiler ob Helfenstein. Über Schalkstetten (5) und Zähringen (6) geht es weiter nach Altheim/Alb (7), das schon im Alb-Donau-Kreis liegt. Zwischen Sontbergen und Zähringen sowie zwischen Zähringen und Altheim geht es jeweils hinunter in ein Tal. Der Aufstieg auf der anderen Seite ist beide Male auch eine recht interessante Kurvenkombination.
Von Altheim führt eine ziemlich kurvige Straße nach Gerstetten (8). Dabei geht es zunächst hinunter ins Hungerbrunnental und von dort wieder hinauf. Von Gerstetten kann man nun über Böhmenkirch (9), Bartholomä (10) und Heubach (11) zurück nach Schwäbisch Gmünd. Zwischen Bartholomä und Heubach geht es dabei die ebenfalls interessante Heubacher Steige hinunter, für diese Tour die letzte der Bergstrecken auf der Ostalb.
Der Furtlepass
Der Furtlepass (auch Furtlespass oder Furtlachpass) zwischen Weiler in den Bergen und Degenfeld ist ein regelrechter Pass. (Video hier) Er führt zwischen den beiden Bergen Bernhardus und Hornberg hindurch. Die Passhöhe liegt zwar nur bei 630 m und die Kurven sind nicht besonders spektakulär. Trotzdem fahre ich persönlich ihn immer wieder gerne. Auch wenn man aufpassen muss, weil der Zustand des Straßenbelags derzeit noch unter aller Kanone ist.
Kurz nach der Passhöhe des Furtlepasses kann man über die Abzweigung im Bild oben zum Segelfugplatz auf dem Hornberg gelangen. Auf der anderen Seite des Passes kommt nach Degenfeld dann Weißenstein mit dem Bikertreff Ställe. Hier kann man eventuell schon einmal Rast machen und sich stärken. Vor allem an Wochenenden trifft man dort immer eine ganze Reihe Biker.
Der Furtlepass soll übrigens diesen Sommer gesperrt werden. Die Reparaturen, die da durchgeführt werden sollen, dürften schon lange überfällig sein. Wer ihn noch vor der Sperrung befahren will, sollte sich also beeilen.
Bergstrecken auf der Ostalb: Von Donzdorf nach Geislingen
Von Donzdorf nach Geislingen könnte man natürlich auch auf der Bundesstraße fahren. Das ist aber nicht der Sinn des Motorradfahrens. Also nimmt man den Weg über den Messelberg (Video hier). In der Stadtmitte von Donzdorf biegt man links ab und hält sich in Richtung Stötten.
Noch innerhalb von Donzdorf beginnt die Steigung, die im weiteren Verlauf immerhin zwei Haarnadelkurven aufweist. Über Schnittlingen gelangt man noch weiter bergauf bis zur Wetterstation und dann hinunter nach Stötten. Dann kommt der Rest des Abstiegs nach Geislingen, der ganz zum Schluss noch mit einer Haarnadelkurve aufwartet.
Die Weiler Steige
Der Leckerbissen dieser Tour über interessante Bergstrecken auf der Ostalb dürfte die Weiler Steige sein (Video hier). Sie wurde kurz nach dem Ersten Weltkrieg gebaut und gleicht tatsächlich einer richtigen Gebirgsstraße. Nur dass sie natürlich verhältnismäßig kurz ist, da eben der Höhenunterschied nur wenige Hundert Meter beträgt.
Immerhin gibt es drei astreine Haarnadelkurven, die durchaus auch in den Alpen liegen könnten. Diese Steige beginnt bereits in der Stadt, was aber nicht schadet. Auch wenn es erlaubt wäre, würde ich dort wohl kaum die 50 km/h überschreiten.
Am oberen Ende, kurz vor dem Ort Weiler ob Helfenstein (nicht zu verwechseln mit Weiler in den Bergen) gibt es einen Parkplatz. Wenn man sich die Ruine Helfenstein ansehen möchte, kann man sein Bike dort abstellen. Die Ruine ist von ihr in ein paar Gehminuten zu erreichen.
Von Altheim nach Gerstetten
Die Strecke von Altheim/Alb nach Gerstetten ist zwar keine Bergstrecke im eigentlichen Sinn. Aber sie weist einige interessante Kurven auf (Video hier). Man trifft dort immer wieder ein paar Biker (Wo trifft man unseresgleichen eigentlich nicht?), aber nicht so furchtbar viele.
Also noch eher ein Geheimtipp. Das mag ein Grund dafür sein, dass diese kurze, aber kurvige Strecke auch noch nicht von diesen Wochenendfahrverboten betroffen ist. Jedenfalls fahre ich sie immer wierder einmal gerne. Bemerkenswert finde ich übrigens die nicht enden wollende Linkskurve nach der Abzweigung nach Heuchlingen. Und nach dem Ritt gibt’s gleich am Anfang von Gerstetten ein Bäckerei-Cafe, wo man sich dann stärken kann.
Natürlich sind das noch lange nicht alle Bergstrecken auf der Ostalb. Ich glaube auch nicht, dass ich schon alle entdeckt habe. Man kann ja auch ruhig einmal ins Blaue losfahren und schauen, was man so alles an schönen und interessanten Streckenabschnitten entdeckt.
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