Ausfahrt mit Elfie nach ausgiebigem Geschraube
Bei dem schönen Wetter heute musste ich natürlich eine Runde mit der Elfie, meiner guten alten Yamaha XV 1100 Virago, drehen. Nach verschiedenen Schraubereien und der Heimfahrt mit dem ADAC letzten Samstag blieb ich lieber erst mal in der Nähe. Aber es ging alles gut, Elfie brachte sich und mich wieder wohlbehalten auf der eigenen Steckachse zurück in die heimatliche Schrauberbude.
Es war der dicke Verbindungsschlauch zwischen dem Haupt- und dem Reservetank der XV 1100 Virago, der letzte Woche für Verdruss sorgte. Der Versuch mit einem geraden Stück Schlauch anstelle des Formschlauches war also fehlgeschlagen. Dummerweise gab es auch noch Probleme mit dem vorverlegten Schalthebel, der immer seine Befestigungsmutter verliert.
Erst Kupferwurm dann Spritproblem bei der XV 1100 Virago
Letztendlich ausgelöst hatte das Problem mit dem Schlauch ein kaputter Steckverbinder unter der Sitzbank, der immer auseinanderging. Da es sich um das Kabel handelte, welches den Pluspol von Elfies Batterie mit dem Rest der Elektrik verbindet, geht die Gute natürlich aus, wenn sich diese Verbindung löst. Dann hieß es: Sitzbank runter, Steckverbinder wieder zusammengesteckt, Sitzbank wieder drauf und weiter geht’s.
Die linke Schraube der Sitzbank hält nun aber gleichzeitig den Reservetank. Beim Anschrauben der Sitzbank fuhrwerkt man unweigerlich mit diesem Reservetank umher. Und dabei muss ich den ominösen Schlauch beleidigt, sprich: geknickt und abgeklemmt, haben. Das wurde mir aber erst am Sonntagmorgen zu Hause klar, als ich mir das Fehlerbild überlegte: Beim Umdrehen des Zündschlüssels läuft die Spritzpumpe kurz, so wie man das von Autos mit Einspritzung kennt. Wenn sie Druck aufgebaut hat, geht sie wieder aus. In diesem Falle ging sie aber nicht wieder aus.
Warum? Natürlich, weil der Schlauch zwischen Haupt- und Reservetank abgeknickt war, über den der Sprit in der Reservetank und von da zur Spritpumpe und dann zu den Vergasern und fließt. Weil so die Spritpumpe keinen Sprit bekam, konnte sie auch keinen zu den Vergasern pumpen und Druck aufbauen. Deswegen schaltete sich weder ab noch konnte die Guffel laufen.
Immerhin stellte ich dabei fest, dass Elfie mit der neuen Lichtmaschine ihr Batteriechen wenigstens wieder anständig lädt: Trotz minutenlanger Orgelei wurde sie nicht schwächer.
Neuer Schlauch bestellt und provisorische Reparatur
Der besagte Schlauch geht dummerweise zweimal um die Ecke. Deswegen muss es ein Formschlauch sein. Ein gerader Schlauch, den man entsprechend biegt, knickt leicht ab. Überhaupt, wenn man seine Länge, so wie ich das tat, großzügig bemisst, damit er sich leichter am Stutzen des Reservetanks befestigen lässt.
Ich bestellte mir also einen neuen Schlauch. Weil ich schon davon ausging, dass das mal wieder dauert, sann ich trotzdem auf eine provisorische Reparatur. Ein Versuch, den kaputten Schlauch mit Klebeband zu flicken schlug fehl. Schließlich schnitt ich das kaputte Stück ab und setzte in den nun zu kurzen Schlauch ein passendes Stück Kupferrohr als Verlängerung ein. Bis jetzt funktioniert es. Aber meinen vollständigen Seelenfrieden habe ich natürlich erst wieder, wenn ich das Original-Ersatzteil bekommen und eingebaut habe.
Auch dem Elektro-Problem meiner XV 1100 Virago rückte ich zu Leibe. Zunächst lief bzw. fuhr ich von Pontius zu Pilatus, um eine solche Steckkupplung zu bekommen wie da kaputt ist. Vergeblich. Ich frage mich, wo die Kfz-Elektriker sowas her bekommen. Tausendfach verbaut in Autos und Motorrädern, aber nirgends zu bekommen. Also ging ich her und und verschnürte die beiden Kupplungsteile sorgfältig mit Kabelbindern. Bis jetzt hat es gehalten. Und BTW: Meine Hebebeühne, die ich mir unlängst gekauft habe, hat sich bei der ganzen Schrauberei schon glänzend bewährt.
Mit der XV 1100 Virago in Aalen, um Aalen und um Aalen herum…
Weil ich nun der guten, alten Elfie zunächst erst mal noch nicht wieder traute, gab es – wie gesagt – heute erst mal nur eine Ausfahrt in der allernächsten Umgebung. Ein wenig in der Stadt herumgefahren, dann erstmal auf den Braunenberg. Da geht eine steile Straße mit scharfen Kurven von Wasseralfingen aus hin. Gute Übung für Passfahrten im Gebirge.
Solche Sträßlein gibt es zum Glück bei uns eine ganze Reihe. Zum Beispiel auch von Himmlingen hinauf in Richtung Waldhausen zum Vierwegzeiger. Von dort ein noch kurvigeres, extrem schmales Sträßchen hinunter nach Unterkochen. Und das gleiche in umgekehrter Richtung. Anschließend ans andere Ende von Aalen und von Esslingen hinauf nach Lauterburg, vorbei am Campingplatz Hirtenteich. Diese Straße ist von der Breite her zwar eine normale Landstraße, aber auch recht kurvig und steil. Weiter nach Bartolmä und wieder zurück. Und von Essingen noch ein kleinen Schlenker übers Wellland nach Dewangen. Und dann wieder heim.
Hat Spaß gemacht und gezeigt, dass auf Elfie, die gute, alte XV 1100 Virago jetzt erst mal wieder Verlass ist. Als nächstes muss sich auch mal den Luftfilter reinigen und dann soll sie auch noch neues Öl für das Hinterachsgetriebe bekommen.
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