V100 Mandello: Die erste Moto Guzzi mit dem neuen Small-Block-Motor
Zum 100. Geburtstag des Motorradbauers gab es letztes Jahr erstmals Informationen über die erste Moto Guzzi mit flüssigkeitsgekühltem Triebwerk, die Guzzi-Website nennt sie den Adler aus Mandello und die ersten Fakten klangen bereits vielversprechend. Vorgestellt wurde die MOto Guzzi V100 Mandelo dann auf der EICMA in Mailand im November.
Dem Grundkonzept des längs eingebauten V2 mit Kardanantrieb bleibt Guzzi treu; doch gibt es Neuerungen, die das traditionelle Antriebskonzept auf die Höhe der Zeit bringen. Eigentlich sollte die neue Guzzi bei der Feier zum 100sten Geburtstag als Überraschung präsentiert werden, die aber coronabedingt abgesagt werden musste.
Tradition und Moderne
Ähnlich wie BMW seine Boxer hat Guzzi die V-Motoren weiterentwickelt. Ganz neue ist eine Flüssigkeitskühlung hinzugekommen, was aber lange nicht die einzige Innovation darstellt. Sie ermöglicht es, die Euro-5-Norm einzuhalten und trotzdem Power satt aus der 1042-ccm-Maschine herauszuholen.
Die Leistung beträgt laut Moto Guzzi 115 PS, was im Bereich der BMW F 900 liegt, in deren Liga die neue Guzzi-Guffel spielt. Die Drehzahl von 10.000/min, welche der Motor schadlos erreichen kann, sind den beiden obenliegenden Nockenwelle zu verdanken. Dadurch wird auch die Achse Einlas-Auslass um 90° gedreht, was wiederum eine kürzere Bauweise des Motors erlaubt.
Die neue Variante des Zweizylinder-V-Motors in der V100 Mandello heißt Compact Block und baut 103 mm kürzer als der Small Block der V85 TT. Seine Leistung überträgt er mit einer hydraulisch betätigten Mehrscheibenkupplung auf, die im Ölbad läuft, auf das Getriebe. man darf davon ausgehen, dass beide Pleuel auch weiterhin auf ein und dieselbe Kurbelwellenkröpfung wirken, denn sonst wäre es ja kein V-Motor mehr sondern ein „geknickter Boxer“. Der Sound klingt also trotz um 90° gedrehtem Gasstrom und Flüssigkeitskühlung immer noch original nach Guzzi.
Innovationen für die Sicherheit
Für die Sicherheit gibt es ein Kurven-ABS, außerdem einen Tempomat für den Komfort. Ebenfalls der Sicherheit dient die Full-LED-Lichttechnik mit Kurvenlicht-Funktion und Tagfahrlicht. Was den Motorradtyp angeht, möchte das Adlerweib (‚tschuldigung liebe Guzzi-Leute, aber Moppeds sind bei mir halt unbedingt weiblich) aus Mandello in keine Schublade gesteckt werden: Sie weist aber durchaus die Qualitäten eines Tourers, jedoch auch die eines Roadsters auf.
Mein Fazit:
Ein Motorrad auf der Höhe der Zeit. Ob nun alle Guzzi-Fans mit einer wasergekühlten Guzzi einverstanden sind, ist fraglich. Sicher wird es aber auch welche geben, die eine Flüssigkeitskühlung bislang vermisst haben; schließlich geht der Trend bei leistungsstarken Motorrad-Triebwerken eindeutig dorthin.
Wann es die Moto Guzzi V100 Mandello zu kaufen geben wird? Vermutlich nicht vor dem Sommer; genaueres ist noch nicht bekannt.
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