Mit Elfie mal eben in den Schwäbischen Wald und durchs Kochertal

Schon gestern nachmittag überlegte ich mir, am Feierabend noch eine Spritztour mit dem Bike zu unternehmen. Wegen einer Straßensperrung musste ich unterwegs umdisponieren. Das ergab dann einen Abstecher ins Bühlertal. Das war zwar nicht geplant, hat aber doch Spaß gemacht.

Hier in Aalen, wo ich wohne, ist’s gut Sein für einen Biker. Rundherum ländliche Gegend und auch noch unterschiedliche Naturräume als Beikost fürs Auge zu den Kurven. Da sind durchaus auch allerhand interessante Spritztouren für mal eben zwischendurch möglich.

Karte Lage Bühlertal
Die Lage der Gegend im Großraum, in der ich gestern rumgefahren bin… (Größere Darstellung: Rechtsklick und „Grafik in einem neuen Tab öffnen“ – Karte basiert auf OpenStreetMap, die Route wurde mit Graphhopper erstellt)

Mal wieder ins Kochertal

Eigentlich war der Plan, Elfie mal wieder über eine meiner Leib- und Magenstrecken durchs obere Kochertal zu bewegen. Damit ich nicht die gleiche Strecke hin und zurück fahre, mache ich meist entweder auf dem Hinweg oder auf dem Rückweg einen Schlenker und fahre nur eine Strecke durchs Kochertal. Nebenan ist es dort nämlich auch sehr reizvoll. Überhaupt ist mir das Guffeln hier in meinem Gäu noch nicht langweilig geworden.

Gestern wollte ich südlich vom Kochertal durchs Wellland und über Frickenhofen nach Bröckingen fahren, welches kurz vor Gaildorf am Kocher liegt. Von dort dann das Kochertal aufwärts bis Abtsgmünd. Da kürze ich dann in der Regel – wiederum übers Wellland – ab, zu mir heim im Westen von Aalen.

Trip durchs Kocher- und Bühlertal
… und hier die Runde, die sich aus meinem Schlenker durchs Bühlertal und dem ersten Teil der Strecke durchs Kochertal ergeben hat, im Detail. (Größere Darstellung: Rechtsklick und „Grafik in einem neuen Tab öffnen“ – Karte basiert auf OpenStreetMap, die Route wurde mit Graphhopper erstellt)

Ich könnte natürlich das Kochertal auch noch vollends bis Aalen-Wasseralfingen auskosten, aber dann müsste ich praktisch quer durch die Stadt, um vollends nach Hause zu kommen. Oder ab Hüttlingen über die Aalener Westumgehung. Außerdem fährt es sich sich auf diesem Stück nicht mehr ganz so toll wie auf dem Rest der Strecke. Dafür hat andererseits diese Abkürzung von Abtsgmünd über Rodamsdörfle und Dewangen auch ihre Reize.

Straßensperrung bei Frickenhofen

Nun wies aber bereits in der Gegend von Eschach ein Schild wegen Straßensperrung darauf hin, dass die Zufahrt nach Frickenhofen frei sei. Auf gut Deutsch: Bis Frickenhofen und nicht weiter! Ob sich das nun auf meinen geplanten Weg von der Frickenhofener Höhe hinunter ins Kochertal bezog oder auf eine andere Richtung, wollte ich nicht ausprobieren. Deswegen hielt ich mich rechts und landete dann in Sulzbach, den Kocher aufwärts von Gaildorf gelegen.

Elfie im Bühlertal
Elfie im Bühlertal (Bild: Autor)

Jetzt den Kocher entlang nach Bröckingen und dann wieder zurück schien mir zu öde. Gleich Richtung Abtsgmünd wäre viel zu wenig Kochertal gewesen. Lösung: ein Schlenker nördlich vom Kochertal nach Gaildorf und von dort zurück durchs Kochertal.

Ein Schlenker durch die Limpurger Berge und das Bühlertal

Von Sulzbach führt ein steiles, kurviges, schmales Sträßlein hinauf in den Schwäbischen Wald, genauer in die Limpurger Berge. (Kein Schreibfehler, das schreibt man tatsächlich mit „P“.) Über Gantentenwald und Heilberg kommt man dann nach Bühlerzell ins Bühlertal. Von dort fuhr ich weiter nach Bühlertann.

Fokko mit Elfie im Bühlertal
Selfie mit Elfie: Ziggi-Pause im Bühlertal

Dort stieß ich auf die Straße von Ellwangen nach Gaildorf. Seltsam, wieviel Verkehr in diesem Städtchen abends um sieben noch war. Hätte ich mir aber denken können. Die Straßen dort sind relativ eng und an den Ampeln bilden sich fast immer kleinere Staus. Allerdings nur in der Größenordnung von maximal ein paar Minuten Aufenthalt, kein wirkliches Problem.

Durchs Kochertal zurück vom Bühlertal

Nun war ich da, wo ich hin wollte: am Kocher bei Gaildorf. Jetzt kam der eigentliche Zweck der Übung: der Kurvenritt durchs obere Kochertal. Natürlich war die Strecke von Bröckingen nach Abtsgmünd wieder einmal viel zu kurz. Kochertal macht bei mir immer Lust auf mehr Kochertal.

Wieslaufschlucht bei Welzheim Wasserfall
„Wildromantisch“ pflegte mein Alter Herr so etwas zu nennen: Wasserfall in der Wieslaufschlucht bei Welzheim unweit des Ebnisees, eine der vielen Sehenswürdigkeiten im Schwäbischen Wald (Bild: Autor)

Wieder zuhause hatte ich dann eine nette kleine Spritztour von etwa 100 km gemacht. Genau das richtige für den Feierabend, mal eben vor dem Abendessen. Die Elfie lief auch gut und ließ mich nicht im Stich. Dass wir neulich mit dem ADAC heimgekommen sind, darf ich ihr nicht vorwerfen: War ja meine Dummheit, zu versuchen, den Formschlauch der Spritversorung durch einen geraden Schlauch ersetzen zu wollen. Die neue Lichtmaschine bewährt sich ebenfalls: Die Batterie wird geladen und Elfie springt zuverlässig an.

Mehr Kochertal und Schwäbischer Wald

Man kann auch mehr Kochertal haben. Wer zum Beispiel von weiter her, etwa aus Richtung Ulm oder Augsburg auf der B 19 über Heidenheim und Aalen kommt und eine Tour durch den schwäbischen Wald machen möchte, kann von Gaildorf weiter nach Schwäbisch Hall fahren. Von dort könnte man beispielsweise durch die Löwensteiner Berge Richtung Heilbronn. Ein interessantes Hauptziel für solch eine Tour wäre das Zweiradmuseum in Neckarsulm.

Wieslaufschlucht mit Cafe
Oberhalb der Wieslaufschlucht (hier mit dem Cafe) führt übrigens die Straße von Rudersberg über Klaffenbach nach Welzheim, ebenfalls eine geile Strecke, die ich immer wieder gerne fahre. Und gar nicht weit von hier: Eddis Biker-Residenz zum Löwen in Althütte, einer Institution für Biker. (Bild: Autor)

Der Schwäbische Wald ist sowieso herrlich zum Motorradfahren. Es gibt dort jede Menge krumme und buckelige Sträßlein und winzige Dörfchen. Praktisch in jedem kleinen Tal plätschert ein Bächlein. Und er ist, so hinterwäldlerisch er im Innern auch wirkt, doch exzellent zu erreichen: Kommt man auf der A7 daher, kann man ihn von der Ausfahrt Aalen/Westhausen erfahren. Oder von der Ellwangen Autobahnausfahrt aus. Auf der A6 kommt man über Schwäbisch Hall oder Heilbronn hinein. Von Stuttgart erreicht man ihn zum Beispiel über Waiblingen.

Und für mich in Aalen liegt er sowieso praktisch vor der Haustür. Wer weiter weg wohnt, kann auch für ein paar Tage hinfahren, damit es sich lohnt. Es gibt dort eine Menge zu sehen. Er ist auch touristisch einigermaßen erschlossen, aber andererseits auch nicht überlaufen.

Ein richtiger Geheimtipp für Biker die gerne Kurven fahren. Naja, kein ganz so geheimer Geheimtipp: Wenn ich mir’s recht überlege, kommt man dort an schönen Sommersonntagnachmittagen auch kaum zum Schalten, weil man ständig die linke Hand oben hat.