Ein kühler 1. Mai und eine neue Bauernregel

Der 1. Mai sollte ja für uns Biker so ein typischer Moped-Tag sein. Dummerweise haben uns die Kalendermacher dieses Jahr mal wieder um den eigentlichen Feiertag beschissen. Außerdem war es mit Maientag ja auch vom Wetter her nicht so besonders bestellt. Eine kleine Tour Richtung Kochertal hab ich jedoch trotzdem unternommen.

Manchmal ist der 1. Mai ja schon so ein richtig warmer Tag. Ich kann mich erinnern, dass wir einmal sogar schon das Mai-Picknick mit Baden am Baggersee abgehalten haben. Das wäre gestern aber kein so tolles Vergnügen gewesen.

Karte 1.Mai Kochertal
Die Strecke vom 1. Mai ohne den Abstecher Richtung Jausenstation Altenberg (Rechtsklick und „Grafik in neuem Tab öffnen“ macht groß/Karte : Graphhopper mit OpenMap)

Schon zum sonst üblichen Morgenansitz auf Rehbock hatte ich keine Lust. Am Nachmittag konnte ich mich aber wenigstens zu einer kleinen Tour mit Elfie entschließen. Allerdings war es schon verhältnismäßig spät, als ich aufbrach.

Wohin des Wegs von Aalen?

Der Mensch soll ja ein Gewohnheitsstier sein. Bei mir jedenfalls scheint das zu gelten. Wenn ich kein besonderes Ziel für eine Motorradtour habe, gibt es bei mir mehrere grobe Richtungen für die Fahrt ins Blaue. Aalen liegt ja für Motorradfahrer landschaftlich sehr günstig. Praktisch in alle Richtungen gibt es Gegenden mit krummen Sträßlein und interessanten Kurven.

karte 1.Mai Lage in Region
Lage der Strecke in der Region (Rechtsklick und „Grafik in neuem Tab öffnen“ macht groß/Karte : Graphhopper mit OpenMap)

Entweder geht es Richtung Südwesten über Schwäbisch Gmünd Richtung Göppingen und Geislingen. Eine andere Möglichkeit ist mit Generalkurs Süden Richtung Heidenheim und in die Ulmer Gegend. Oder ich fahre nach Osten in Richtung Ries, der Weg nach Südosten führt mich aufs Härtsfeld, nach Norden Richtung Ellwangen Berge. Fahre ich nach Westen geht es in den Schwäbischen Wald und eventuell auch durch das Kochertal. Oft fahre ich auch in eine Richtung weg und drehe meine Runde so, dass ich aus einer anderen zurückkomme.

Maibaum, Rapsblüte, sogar schon allerhand Laub an den Bäumen – alles da für den 1. Mai, nur das Wetter eben nicht so toll… (Foto: Autor)

Natürlich mal wieder Richtung Kochertal

Gestern guffelte ich nach Westen. Zunächst durch das Leintal über Heuchlingen nach Täferrot. Über Gschwend kommt man mit allerhand Kurven von dort ins Kochertal. Vor dem letzten Stück hinunter nach Unterrot, wo die Rot in den Kocher mündet, steht ein Schild, das vor einer gefährlichen, kurvigen Gefällestrecke warnt. Für Biker heißt das: Achtung, tolle Motorradstrecke! Aber natürlich mit der nötigen Vorsicht zu genießen.

Leider hatte es dort kurz zuvor geregnet. Besondere Vorsicht war also gefragt. Überhaupt fahre ich solche Abschnitte natürlich am liebstenbergwärts. Es ist aber auch kein Problem, diese Strecke umgekehrt in eine Spritztour Richtung Kochertal und Schwäbischer Wald einzubauen.

Kochertal Sulzbach am Kocher
Sulzbach am Kocher – Wo geht’s zur Jausenstation? (Foto: Autor)

Nun ging es wieder Generalkurs Heimat. Aber nicht direkt. Diesmal gab ich mir einmal nicht das Kochertal am Stück von Bröckingen bis Abtsgmünd. Ein kleiner Halt zunächst auf dem Heerberg bei Laufen am Kocher. Dann gondelte ich noch ein wenig nördlich vom Kochertal hinauf in den Schwäbischen Wald. Eigentlich wollte ich zur Jausenstation Altenberg. Ein Hinweisschild hatte mich nämlich gelockt, welches außer verschiedenen Leckereien auch eine Bikerterrasse verspricht.

Nix Bikerterrasse, Nix Kochertal

Daraus wurde gestern nichts. Ich fuhr nämlich genau in ein Regengebiet hinein. Und im Regen macht selbst die schönste Bikerterrasse wenig Spaß. Also umgedreht und vor dem Regen geflohen. Weil der mich auch im Kochertal so richtig zu erwischen drohte, flüchtete ich in Untergröningen in Richtung Süden und Wellland. Das war kein Schaden, denn die Steigstrecke vom Kochertal hinauf Richtung Eschach und Hohenberg gibt auch einiges für den Biker her.

Kochertal Heerbergkirche
Die Heerbergkirche auf dem Heerberg bei Laufen im Kochertal (Foto: Autor)

Und im Nachhinein fällt mir auch noch eine neue Bauernregel ein:

Erster Mai, recht kühl und nass
Bringt dem Biker wenig Spaß!

Der Weg führte mich dann wieder hinunter nach Abtsgmünd im Kochertal. Von dort ging es dann meine übliche Strecke über Rodamsdörfle und Dewangen zurück nach Aalen.

Insgesamt war es doch eine nette Tour für einen Feiertag mit suboptimalen Wetter. Es war auch weniger kalt als ich befürchtet hatte. Ein paar Brüder waren außer mir auch noch unterwegs, aber es war natürlich kein Vergleich mit einem richtig warmen Sonn- oder Feiertag. Und die Jausenstation Altenberg, die wird – so Gott will und ich lebe – halt demnächst einmal inspiziert.